Schwellungen der Unterkieferspeichedrüse
Die Unterkiefer-Speicheldrüsen, auch Glandula submanibularis genannt, befinden sich symmetrisch auf beiden Innenseiten unseres Unterkieferrahmes. Liegen Veränderungen oder Raumforderungen in diesem Bereich vor, so handelt es ich zum großen Teil um gutartige Veränderungen. Es liegen dann zum Beispiel Vernarbungen nach Entzündungen oder überschießendes Wachstum vor. Nichts desto trotz ist ein kleiner Teil der Veränderungen bösartiger Natur und bedarf dringend Behandlung.
Untersuchung und Behandlung von Schwellungen der Unterkiefer-Speicheldrüse:
Zunächst erfolgen eine ausführliche Patientenbefragung und eine klinische Untersuchung. Hier kommt der Ultraschalluntersuchung eine besondere Bedeutung zu, da sich hier bereits erste Aussagen über die Art der Schwellung machen lassen. Handelt es sich um eine schmerzhafte akut aufgetretene Schwellung, so ist meistens eine Entzündung die Ursache. Hier helfen Antibiotika, Schmerzmittel, sowie viel Flüssigkeit. Das Ausschwemmen der Entzündung wird durch leichte Massage in Richtung Kinn verbessert. Manchmal treten wiederholte Entzündungen aufgrund eines Speichelsteins auf. Dieser kann nach Dehnung des Ausführungsganges unter der Zunge geborgen werden, oder es erfolgt eine Schlitzung und Erweiterung des Ganges. Tritt nach diesen Maßnahmen keine Linderung ein, so empfiehlt sich die Entfernung der Drüse und die anschließende feingewebliche Untersuchung durch einen Pathologen.
Wie erfolgt die Entfernung der Unterkiefer-Speicheldrüse?
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. In der Regel wird die gesamte Drüse mit Ausführungsgang entfernt. Dies erfolgt über einen etwa 3cm langen Hautschnitt etwa 2 Querfinger unterhalb des Unterkiefers. Hierbei wird darauf geachtet den Schnitt entlang einer Hautfalte zu legen um eine etwaige Narbenbildung zu kaschieren. Während der Operation wird mit einem Nervenstimulator die Funktion des Unterkieferastes des Gesichtsnerven überprüft, um diesen korrekt zu identifizieren. Nach Entfernung der Drüse erfolgt die Einlage einer Saugdrainage, die Wundwasser aus dem OP-Gebiet abziehen soll um einer Hämatomentwicklung vorzubeugen. Danach wird die Wunde mit einer nicht sichtbaren Naht verschlossen. Die Drainage wird 2 Tage nach der Operation gezogen.
Welche Risiken bestehen bei der Entfernung der Unterkiefer-Speicheldrüse?
- Schwäche im Mundwinkel: Der Unterkieferast des Gesichtsnerven verläuft durch das Operationsgebiet. Um diesen nicht zu verletzen wird während der Operation ein Nervenmonitor verwendet. Dennoch bleibt manchmal eine zumindest zeitweise Lähmung nicht aus, wenn der Nerv zum Beispiel gequetscht oder gezerrt wird.
- Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde: Bei der Operation werden durch den Hautschnitt feine Hautnerven durchtrennt. Dies kann dazu führen, dass für einen gewissen Zeitraum ein Taubheitsgefühl im Operationsgebiet bestehen kann.
- Geschmacksveränderungen: Ein Teil unserer Geschmacksnerven verläuft in der Nähe der Drüse, durch Manipulation in diesem Bereich können zeitweise Geschmacksstörungen auftreten.